Quelle: RP / Bergische Morgenpost 20.09.2022
„Kantor Andreas Pumpa hatte nicht zuviel versprochen: Das für sein Orgelkonzert in der Stadtkirche Wermelskirchen ausgesuchte Programm überzeugte mit höchstem Anspruch, Strahlkraft und äußerster Fingerfertigkeit in der Ausführung.
Seit Herbst 2017 ist die vorhandene Peter-Orgel in der Stadtkirche stillgelegt und wartet (un-)geduldig auf ihre Sanierung und Erweiterung. Für die Übergangszeit wurde vor zwei Jahren nun ein elektronisches Simulationsinstrument angeschafft, damit die Gottesdienste und Kasualien angemessen begleitet werden können. Der Nebeneffekt: Der Kantor der Kirchengemeinde hat dadurch die Möglichkeit, „in Übung“ zu bleiben und nutzt darüber hinaus die Chance, zu Orgelkonzerten in die Stadtkirche einzuladen. Und dieser Einladung folgten am vergangenen Sonntag viele Besucher, die mit einem hochkarätigen Programm belohnt wurden.
Kantor Andreas Pumpa hatte nicht zuv iel versprochen: Das für sein Orgelkonzert in der Stadtkirche Wermelskirchen ausgesuchte Programm überzeugte mit höchstem Anspruch, Strahlkraft und äußerster Fingerfertigkeit in der Ausführung.
Seit Herbst 2017 ist die vorhandene Peter-Orgel in der Stadtkirche stillgelegt und wartet (un-)geduldig auf ihre Sanierung und Erweiterung. Für die Übergangszeit wurde vor zwei Jahren nun ein elektronisches Simulationsinstrument angeschafft, damit die Gottesdienste und Kasualien angemessen begleitet werden können. Der Nebeneffekt: Der Kantor der Kirchengemeinde hat dadurch die Möglichkeit, „in Übung“ zu bleiben und nutzt darüber hinaus die Chance, zu Orgelkonzerten in die Stadtkirche einzuladen. Und dieser Einladung folgten am vergangenen Sonntag viele Besucher, die mit einem hochkarätigen Programm belohnt wurden.
Den Beginn machte Johann Sebastian Bachs Fantasie und Fuge in g-moll, hierzu gab es einführende Erläuterungen und Musikbeispiele, z.B. warum diese Fuge auch als „Kaffeewasserfuge“ bekannt ist. Nachfolgend erklang das Rondo op. 51 Nr. 1 von Ludwig van Beethoven, ein Werk, das für Klavier komponiert wurde, aber auch in einer Bearbeitung für Orgel überzeugend funktioniert. Nach einer klanglichen Meditation von Henri Mulets „Rosace“ (Fensterrose), textlich begleitet von Pfarrerin Antje Hedke, erreichte das Konzert seinen Höhepunkt: die 5. Symphonie f-moll von Charles-Marie Widor. Presbyterin Stefanie Schüller gab hierzu eine inhaltliche Einführung. Zu dem 5. Satz, der Toccata, reichten Worte allerdings nicht aus – hier sprach die Musik für sich: Als die atemberaubenden Klänge der vollen Orgel den Kirchraum erfüllten, war der Moment gekommen, in dem Musik spürbar wurde und dem Zuhörer die Einsicht überkam, dass er oder sie nur ein winziger Teil von etwas viel Größerem ist, was nicht zu erklären war – außer vielleicht mit dem Wort „himmlisch“.
Nicht wenigen Zuhörern standen nach dem Verklingen der letzten Töne vor Ergriffenheit die Tränen in den Augen, und damit wird deutlich, wie Kantor Andreas Pumpa sein Handwerk versteht: Äußerste Perfektion der Darbietung seines Spiels verbunden mit der Auswahl meisterlicher Klangfarbigkeit, die neben der Fingerfertigkeit des Organisten das zweite wichtige Element für ein gelungenes Orgelkonzert darstellt, nämlich die passende Auswahl der Orgelregister zur Komposition. Übertroffen werden könnte dieses Konzert nur noch von einem Konzert mit der fertiggestellten renovierten und erweiterten Stadtkirchenorgel mit echten Pfeifen. Da waren sich alle Zuhörer einig. Mit dem Erlös des vergangenen Konzerts kommt die Kirchengemeinde diesem Ziel zumindest einen kleinen Schritt näher.“